Ein magisch träumender Wald

Heute* Nacht hatte ich einen zweiteiligen (von Tieren geprägten) Traum. Im ersten Teil streichelte ich unsere Katze Ida, die auf dem Sims über dem Kaminofen meiner Großeltern lag. Es befand sich gleichzeitig ein alter Computer aus den 90ern auf dem Sims. Ida räkelte sich auf der Tastatur, genoss die Streicheleinheiten, fiel oder purzelte aber immer wieder herunter, da sie so nah an der Kante war. Sie sprang noch eine Stufe höher und lege sich wieder sehr nah an die Kante, sodass sie wieder herunterpurzelte, wobei ich sie wieder schützend begleitete.
Im zweiten Teil/Traum befand ich mich MITTEN im Ozean. Tauchend (ohne Tauchgeräte, versteht sich). Schräg unter mir schwamm in die gleiche Richtung ein alter, weiser Tintenfisch [ich hatte am Vorabend in einer Serie einen Tintenfisch auf einem Bild gesehen]. Wir unterhielten uns … was möglich war, weil er eine Übersetzungsvorrichtung an seinem Körper installiert hatte [die visuelle Inspiration dafür hatte ich sehr wahrscheinlich den Glorzos aus der Folge von Rick & Morty S4E7 entnommen]. Ich weiß noch, dass es ein unglaublich befriedigendes Gefühl war, sich mit einem alten, weisen Tintenfisch zu unterhalten. Wo ja Tintenfische bekanntlich ohnehin schon intelligent sind. Endlich konnte ich Antworten aus erster Hand bekommen über die unerklärlichen oder unerkundeten Dimensionen der Ozeane und über die dort befindlichen Lebewesen und bizarren Geschehnisse, während ich unter mir die blaue leere Tiefe vorbeiziehen sah.

Träume können magisch sein.

Als Jugendlicher habe ich mich erstmals mit Klarträumen beschäftigt. Ein Klartraum, oder luzider Traum, ist das Phänomen, sich während des Träumens darüber im Klaren zu sein, dass man gerade träumt. Ich war BEGEISTERT von der Idee, Träume bewusst miterleben zu können, und von der Aussicht− mit Übung − sie sogar kontrollieren zu können! Richtig, wie im Film Inception − genau so! Unendlich die Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren, zu erkunden und Situationen herbeizuführen … von denen Sex mit einem Promi in der Klartraum-Community als reine ZEITVERSCHWENDUNG abgetan wird! Ich hatte einige Zeit und Mühe da hineingesteckt, verschiedene Techniken auszuprobieren, um diesen bewussten Zustand herbeizuführen. Es fängt grundsätzlich damit an, die Erinnerung an Träume zu trainieren, denn − ohne Erinnerung an „trübe“ Träume, normalerweise auch keine Erinnerung an klare Träume. Eine klassische Technik ist es, sich während des Tages anzugewöhnen, sog. „Realitychecks“ zu machen. Hierbei man feststellt, ob die gegenwärtige „Realität“ der „Wachrealität“ entspricht oder der Traumrealität. Das Einatmen bei zugehaltener Nase gibt bspw (bei geschlossenem Mund) ein unterschiedliches Ergebnis: In der Wachrealität funktioniert es nicht. In der Traumrealität schon, denn man hält sich wegen der Schlafparalyse ja nur im Traum die Nase zu. Das Ausführen der Realitychecks soll in die Traumpersönlichkeit übergehen, sodass man iwann im Traum einen negativen Test bekommt, und „klar wird“.

Ich wollte mich unbedingt mal in eine Ameise verwandeln … um herauszufinden, wie das Leben in einer Kolonie so ist. Auf Baumästen Blätter tragen. Leider hatte ich nur wenig Erfolg.

Dieses Jahr hatte ich mir noch mal mehr oder weniger vorgenommen, mich damit zu beschäftigen. Bin aber iwie nicht so richtig dazu gekommen.

Wenn ich mich an einen Traum erinnere, schreibe ich ihn auf. Das ist ganz witzig. Und auch (begrenzt) aufschlussreich: Ich habe ein paar persönliche Traumzeichen identifizieren können − Situationen, Gegenstände oder evt Personen, von denen man häufiger träumt. Das Thema „Mission“, öffentliche Toiletten, Treppen und neuerdings auch der Wald. Mal war ich zwischen den Ästen unterwegs, mal waren die Bäume eher im Hintergrund und ein Mal war ich Förster. :) Ich habe das Gefühl, dass heutzutage Leuten eher wenig Zeit für Träume übrigbleibt.

Hast du damit Erfahrung? Mich würde das interessieren. Schon mal einen Klartraum gehabt? Konntest du das Traumgeschehen aktiv beeinflussen? Es gibt auch Menschen, die immer automatisch wissen, dass sie träumen (und es komisch finden, das nicht zu wissen).

Bis dann,

Lucas


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